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Katharina Schnitzler
Katharina Schnitzler – schöner war gestern
Ausstellung vom 17. November 2017 bis 20. Januar 2018
Katharina Schnitzler – schöner war gestern
Ausstellung vom 17. November 2017 bis 20. Januar 2018

Frau als Törtchen, Punk, 2017

Zeichnung, Collage auf Papier

60 x 90 cm


Katharina Schnitzler – schöner war gestern

Malerei, Zeichnung


Ausstellung

vom 17. November 2017 bis 20. Januar 2018


Ausstellungseröffnung

am Donnerstag, 16. November 2017, 19 bis 23 Uhr

Werkseinführungen um 19.30 und 21.00 Uhr


Ausstellungsrundgang mit Künstlergespräch

Samstag, 20. Januar 2018, 17.00 Uhr

Die Kunsthistorikerin Andrea-Katharina Schraepler, via artis berlin, im Gespräch mit Katharina Schnitzler, Forscherin im Dazwischen, über die Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz und relevanten Themen der eigenen Gegenwart.

Um Anmeldung wird gebeten.




Der Titel "schöner war gestern" klingt nostalgisch und hoffnungsfroh zugleich. Er macht neugierig und ist ein Ausblick in die Zukunft.


Eine ganz spezielle Stimmung durchzieht die Bilder von Katharina Schnitzler, vor denen man gern lange verharrt. Sie scheinen etwas in uns zu wecken. Das Floral-Ornamentale in Verbindung mit den satten Farbräumen und einer üppigen Stofflichkeit steht für die menschliche Sehnsucht nach Schönheit (ein schönes Leben). Um das zu realisieren, sind wir damit beschäftigt, die Pflege unseres eigenen „Gärtchens“ als Lebensmittelpunkt zu verstehen. Diese menschliche Handlungsweise ist verständlich und doch schützt sie uns nicht davor, in Wirbelstürme, politische Extreme, Unsicherheiten und Einsamkeit zu geraten. Vor diesem Hintergrund lädt uns die Künstlerin ein, durch aufmerksames Schauen, die Schönheit als mögliche Brücke zwischen Menschen, Kontinenten und Ideologien zu betrachten.


Und dann, ein Sprung zurück. Die Zeichnungen „Frau als Törtchen“ erinnern uns an die Damenwelt vor der Französischen Revolution – das Mieder liegt eng an, die Taille ist geschnürt und unter reichlicher Verwendung von falschen Haarteilen wurden den Damen des Biedermeier phantasievoll ausladende Frisuren aufgesteckt. Törtchen?!

Er kommt, vernascht sie und übrig bleibt ein Häufchen. Schnelldurchlauf… brauchen wir heute Emanzipation? Schauen wir uns um und staunen.


Dann kommt vielleicht der Gedanke auf, wie bei Katharina Schnitzler „Ich will hier weg…“ und sie sagt, da hilft ein Sprung aus dem Fenster oder in die Leinwand. Ein Sprung in die ESCAPE VEHICLE (Bilderserie, Schichtung auf Leinwand). Diese Arbeiten sind als Gegenüber zu ihren sonstigen Serien zu sehen – 1000 Afrikaner, No Return. Wie ein Spiegel ihrer Fragen an gegenwärtige gesellschaftliche Geschehnisse.


„Mein erstes bewusst wahrgenommenes „escape vehicle“ ist mir auf der Documenta in Kassel begegnet. Andrea Zittel hatte kleine, perfekte Fluchtfahrzeuge gebaut. Die brauchen heute wieder viele Menschen. Mein Anliegen ist es, das Bild in seinen Ursprüngen wahrzunehmen. Ich flüchte aus der Realität in die Bildrealität.“


Ihr intensives Spiel mit Mustern, Texturen und Texten, welches uns in allen Werkserien begegnet, illustriert sie nicht mit einem wehmütigen Blick zurück, sondern ruft eher aus einer souveränen Perspektive ein bestimmtes Fluidum wach und dies anspielungsreich und hoffnungsfroh zugleich.


Künstlerportrait Katharina Schnitzler

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